Hans Reiss
Erinnerungen aus 85 Jahren
Am 10. November 1938 überfiel die nationalsozialistische Barbarei auch eine liberale, tolerante und gutbürgerliche Familie in Mannheim. Hans Reiss, damals sechzehn Jahre alt, muß erleben, wie die Schergen der Nazis die Wohnung seiner Eltern verwüsten, seinen Vater wegschleppen und Todesangst verbreiten. Er emigriert nach Irland, wird dort Literaturwissenschaftler, lehrt in Irland, Kanada, in den USA, England und auch als Gastprofessor an deutschen Universitäten. Er schreibt über deutsche Literatur und deutsche Politische Theorie, vor allem über Goethe, Kant, Victor Klemperer und Hans Schwerte, über Ästhetik und Politische Romantik. Im hohen Alter blickt er nun auf ein wechselvolles und erfülltes Gelehrtenleben zurück. Er kann von deutscher und englischer Germanistik wie auch von aufschlußreichen Gesprächen und Begegnungen mit vielen interessanten Menschen berichten Gelehrten, Diplomaten, Politikern, Unternehmern und Dichtern, darunter auch Karl Popper, Ernst Gombrich, Elias Canetti, Walter Scheel und die Familie Burda.