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Tomas Venclova
Tomas Venclova, 1937 in Klaipeda in Litauen geboren, lebt seit 1977 in den Vereinigten Staaten, wo er als Professor für slawische Literatur an der Yale University unterrichtete. Neben großen Studien zu Anna Achmatova und Aleksander Wat hat er ein umfangreiches lyrisches Werk veröffentlicht, das gerade in Westeuropa entdeckt wird. Zuletzt ist in der Übersetzung von Claudia Sinnig und Durs Grünbein der Band "Gespräch im Winter" erschienen.
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Franz Mon
wurde 1945 im französischen Les Cards geboren. Er studierte in Clermont-Ferrand Literatur. Nach einer Zeit der schriftstellerischen Selbstfindung gelang Michon mit 37 Jahren 1984 der Durchbruch: Für „Vies minuscFranz Mon, geboren 1926, hat unbeirrt von Moden und Stimmungen sein literarisches Werk vorangetrieben, von dessen Vielfalt das gerade erschienene, von Michael Lentz herausgegebene Lesebuch "Zuflucht bei Fliegen" zeugt. Die Jury möchte auch auf den literaturtheoretisch aufregenden Briefwechsel hinweisen, den Franz Mon mit dem in der damaligen DDR lebenden Dichter Carlfriedrich Claus geführt hat, der ebenfalls vorliegt.
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Adonis
Adonis wurde 1930 in Nordsyrien geboren und lebt seit 1985 in Paris. Nach seinem Philosophiestudium in Damaskus verbrachte er lange Jahre im Exil in Beirut. Der Träger des Goethe-Preises der Stadt Frankfurt und Fellow des Wissenschaftskollegs in Berlin ist der bekannteste arabische Dichter der Gegenwart. Seine strikte Verurteilung der Dogmatisierung der arabischen Kultur hat er in folgendem Satz zusammengefasst: „Ich kann nicht an einer Revolution teilnehmen, die aus den Moscheen kommt.“ Von Adonis sind zuletzt die Bücher „Von der Dichtung zur Revolution“ (Fischer 2013) und die Liebesgedichte „Der Wald der Liebe in uns“ (Jung und Jung 2013) erschienen.
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Robin Robertson
Robin Robertson wurde 1955 im schottischen Scone geboren und lebt heute in London. Gerade erschien seine von Jan Wagner übersetzte Sammlung von Gedichten im Lyrik Kabinett (Hanser 2013) unter dem Titel „Am Robbenkap“. In England wurden die vier Gedichtbände des Autors, der im Verlag Jonathan Cape als Lektor für das Lyrik-Programm zuständig ist, mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Auch seine Übersetzung der Gedichte von Tomas Tranströmer ist berühmt geworden. Robertsons Gedichte wurzeln tief in der Geschichte, den Legenden und Mythen seiner Heimat, deren Landschaften den Hintergrund bilden für ein Werk, das in der reichen englischsprachigen Lyrik einzigartig ist.
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Kito Lorenc
Kito Lorenc, 1938 in Schleife geboren, hat sein ganzes Leben für den Erhalt der sorbischen Sprache und Kultur gekämpft: als Mitarbeiter am Institut für Sorbische Volksforschung in Bautzen, als Dramaturg am Sorbischen Theater und als sorbisch-deutscher Lyriker.
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Miodrag Pavlovic
1928 in Novi Sad geboren, war zunächst Arzt und später Mitarbeiter eines Verlags in Belgrad. Heute lebt er in Süddeutschland. Sein lyrisches und erzählendes Werk ist in der Übersetzung von Peter Urban auch in Deutschland zugänglich.
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Florjan Lipuš
wurde 1937 als Sohn zweier Kärntner Slowenen im südlichen Teil Kärntens geboren. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Autoren aus den Reihen der Kärntner Slowenen, welche ihre Werke ausschließlich in Slowenisch verfassen. Lipuš, der bis zu seiner Pensionierung 1999 lange Jahre als Lehrer tätig war, ist Gründer der Literaturzeitschrift „mladje“ („Jungwald“), deren Chefredakteur er bis 1981 blieb. Bekannt wurde er vor allem durch seinen 1972 in Slowenien erschienenen Roman „Zmote dijaka Tjaža“, der von Peter Handke als „Der Zögling Tjaž“ ins Deutsche übersetzt wurde. Mit dem Petrarca-Preis wird Florjan Lipuš für sein Romanwerk und als Vertreter der slowenisch geschriebenen Literatur in Kärnten geehrt.
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John Burnside
wurde am 19. März 1955 in Schottland geboren. Er gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren aus Schottland und wurde für sein Werk aus Lyrik und Prosa vielfach ausgezeichnet. Burnside studierte in Cambridge am College of Arts and Technology Englisch und Europäische Sprachen. Danach war er in der Entwicklung von Computer-Software tätig, bevor er 1996 freiberuflicher Schriftsteller wurde. Heute ist er Professor für Kreatives Schreiben an der St. Andrews University in Schottland. Mit John Burnside zeichnet die Petrarca-Preis-Jury 2011 einen Autor aus, der aktuell mit dem Buch „Lügen über meinen Vater“ auf sich aufmerksam macht. Mit ihm wird die ganz eigenständige schottische Poesie hervorgehoben.
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Erri De Luca
wurde 1950 in Neapel geboren. In den 70er-Jahren war er einer der führenden Köpfe der außerparlamentarischen Bewegung Lotta Continua, danach arbeitete in zahlreichen Berufen in und außerhalb Italiens. Im Alter von 39 Jahren betrat er 1989 literarisches Parkett und veröffentlichte sein erstes Buch „Non ora, non qui“ („Nicht hier und nicht jetzt“), in dem er seine Kindheit in Neapel in Erinnerung ruft. In jüngster Zeit arbeitet De Luca oft mit anderen Autoren und Künstlern an gemeinsamen Projekten, unter anderem mit den Musikern Gianmaria Testa und Gabriele Mirabassi bei der teilweise vertonten Darbietung seines Romans „Chisciotte e gli invincibili“ („Don Quijote und die Unbesiegbaren“).
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Pierre Michon
wurde 1945 im französischen Les Cards geboren. Er studierte in Clermont-Ferrand Literatur. Nach einer Zeit der schriftstellerischen Selbstfindung gelang Michon mit 37 Jahren 1984 der Durchbruch: Für „Vies minuscules“ („Leben der kleinen Toten“) erhielt er 1984 den "Prix France Culture". Sein Erstling, in dem Pierre Michon Menschen aus kleinen, meist bäuerlichen Verhältnissen porträtiert, wurde schnell zum großen Werk in der französischen Literatur. Heute gilt Pierre Michon als einer der bedeutendsten französischen Gegenwartsschriftsteller. Übersetzungen seiner Werke erschienen in Deutschland, Italien, Spanien, den Niederlanden, Griechenland, Rumänien, den USA, Brasilien, Mexiko und Syrien.
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